Großalarm am Montagabend in Müden: Kurz nach 18 Uhr löste die Brandmeldeanlage des Bürgerhauses aus, die Feuerwehren aus Müden-Dieckhorst, Flettmar, Hahnenhorn und der Einsatzleitwagen aus Ahnsen wurden alarmiert.
Als die ersten Einsatzkräfte kurz darauf an dem Gebäude eintrafen, quoll dichter Rauch aus dem Haus.
Anwohner berichteten den Feuerwehrleuten, dass sich noch mehrere Personen im Gebäude befinden sollen.
Was sich nach einem Schreckensszenario anhört, war der Plan einer groß angelegten Einsatzübung, an der über 80 Feuerwehrmitglieder aus der Gemeinde Müden sowie aus Meinersen und Ahnsen teilnahmen.
Organisiert wurde die Übung von Christian Meyer, Marvin Klann und Timm Bußmann von der Müdener Feuerwehr sowie Kai Ludolf aus Meinersen. „Als ich hörte, dass das Bürgerhaus aufgrund anstehender Renovierungsarbeiten leer steht, ist die Idee zu der Übung geboren“, so der Müdener Ortsbrandmeister Christian Meyer.
Und die war so realistisch dargestellt, dass die ersten Einsatzkräfte von einem tatsächlichen Brand samt vermisster Personen in dem Gebäude ausgingen.
Mehrere Trupps gingen unter schwerem Atemschutz vor, um die vermissten Personen zu finden.
Parallel dazu wurde die Alarmstufe erhöht, um so weitere Kräfte nach Müden zu beordern.
Die Einsatzleitung übernahm der stellvertretende Samtgemeindebrandmeister André Eckstein.
Um die Einsatzstelle zu strukturieren, wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet.
„Außerdem haben wir das erst kürzlich eingeführte Funkkonzept umgesetzt und so intensiv geübt“, so der Einsatzleiter.
Die vier von Übungspuppen dargestellten vermissten Personen wurden von den Atemschutzgerätetrupps schnell gefunden und ins Freie gebracht.
„Um den Stresslevel der Einsatzkräfte hochzuhalten, haben wir kurzerhand noch einen Unfall eines Atemschutzgeräteträgers eingebaut“, so Meyer. „Nach plötzlichen Mayday, Mayday, Mayday- Rufen galt es die verunfallten Kameraden schnellstmöglich zu retten.“ Auch diese Aufgabe wurde von den Einsatzkräften bewältigt.
Nach rund 90 Minuten war die Übung beendet, im Anschluss wurde diese noch am Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Müden- Dieckhorst nachbesprochen.